Heute präsentierte sich Markus Schopp als Neo-Cheftrainer und Sportdirektor des LASK in einer offiziellen Auftakt-Pressekonferenz den Medienvertretern. Nach seinem überraschenden Wechsel vom TSV Hartberg zu den Linzern steht dem 50-jährigen Grazer wenig Zeit zur Eingewöhnung zur Verfügung. „Der Anspruch in Linz ist sehr hoch“, erklärte der neue Cheftrainer der Oberösterreicher bei seiner Vorstellung. Bereits in der Länderspielpause hatte er Gelegenheit, einen ersten Eindruck vom Kader zu gewinnen. Seine Ambitionen sind klar definiert: „Der LASK ist ein großer Name, der sich mit meinen Zielen deckt.“

Frischer Wind! Gelingt Schopp-Schub nach Fehlstart?

Markus Schopp wurde vor einer Woche als Nachfolger vom erfolglosen Thomas Darazs präsentiert. Der LASK, der mit großen Erwartungen in die Saison gestartet war, steht in der ADMIRAL Bundesliga auf dem vorletzten Tabellenplatz und hat bei einem Sieg und vier Niederlagen (en suite) bislang lediglich drei Punkte gesammelt – deutlich hinter den gesteckten Zielen. Auch die Teilnahme an der UEFA-Europa-League blieb dem Vorjahresdritten verwehrt, wenngleich man sich für die Conference League qualifizieren konnte.

Der Abschied vom TSV Hartberg kam nicht nur für die Steirer überraschend. Schopp selbst räumte ein, dass der Zeitpunkt „nicht ideal“ gewesen sei, doch manchmal könne man den Zeitpunkt eines Wechsels nicht wählen. Vor seinem Engagement beim LASK habe es keine Gespräche mit den Linzern gegeben, betonte der 50-Jährige. Dennoch sieht der Steirer seine neue Aufgabe als den „nächsten logischen Schritt“ in seiner Karriere, mit dem er in einem größeren Umfeld mehr erreichen wolle. Trotz der beeindruckenden Infrastruktur des LASK bleibt Schopp realistisch: „Infrastruktur allein gewinnt keine Spiele.“

Mannschaft in schwieriger Phase

Bei seinem Amtsantritt traf Schopp auf eine verunsicherte Mannschaft, die mit ihrer Leistung haderte. „Es war eine total unzufriedene Mannschaft“, so Schopp. Erste Gespräche mit den Spielern seien bereits geführt worden, allerdings musste er aufgrund der Abwesenheit internationaler Akteure, die erst im Laufe der Woche von ihren Länderspieleinsätzen zurückkehrten, auf einige Stammspieler verzichten.

Trotz der schwierigen Ausgangslage zieht Schopp eine positive Bilanz aus seinen ersten Tagen beim LASK: „Die Arbeit macht Spaß und weckt Lust auf mehr.“ Er wolle sich jedoch nicht mit der Vergangenheit aufhalten, sondern den Fokus auf die kommenden Herausforderungen legen. Bereits am kommenden Samstag erwartet ihn ein heißes Debüt: Im Linzer Derby gastiert der LASK beim formstarken FC Blau-Weiß Linz (ab 19:30 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER). Der Stadtrivale liegt aktuell mit vier Punkten Vorsprung auf Platz acht.

Schopp in Doppelfunktion – Fokus liegt auf Trainerarbeit

Neben Thomas Darazs verabschiedete sich der LASK auch von Sport-Geschäftsführer Radovan Vujanovic. Wie schon in Hartberg übernimmt Schopp in Linz eine Doppelfunktion als Trainer und Sportdirektor. Allerdings steht derzeit vor allem die Trainerarbeit im Vordergrund. „Aktuell geht es vor allem darum, das Team auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten“, erklärte er. Zwar gebe es auch strategische Entscheidungen, die mit Blick auf den Winter getroffen werden müssten, doch im Moment liege der Fokus klar auf dem Sportlichen.

In Hartberg setzte Schopp auf einen ballbesitzorientierten Spielstil, doch in Linz möchte sich der gebürtige Grazer und ehemalige ÖFB-Teamspieler noch nicht auf ein konkretes System festlegen: „Es gibt viele Wege, wie man erfolgreich sein kann. Man hat seine Grundidee und passt diese den Gegebenheiten an.“ Eines steht jedoch für ihn fest: „Unser Ziel ist es, in jedem Spiel das Potenzial zu haben, zu gewinnen.“

Fotocredit: LASK