Luftschlösser am Wörthersee bauen sie bei Austria Klagenfurt keine, dafür haben sie eh ein anderes...! Doch was diese eingeschworene, effiziente Einheit von Cheftrainer Peter Pacult in der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2023/24 bisher leistet, ist aller Ehren wert. Im dritten Jahr im Oberhaus haben sich die Kärntner Violetten in der Grunddurchgang-Hinrunde selbst übertroffen. Kapitän Mahrer & Co. sind auswärts neben dem Top-Duo SK Sturm Graz & FC Red Bull Salzburg sowie Lokarivale WAC (gegen alle drei remis!) noch unbesiegt und Vierter mit 18 Punkten (Vorjahr 5., 17; 2021/22 = 4., 14). Nachfolgend fabelhafte Fakten.

Machten in der Hinrunde des Grunddurchgangs große Sprünge und greifen auch in dieser Saison für ihre Verhältnisse wieder "nach den Sternen", respektive sind erneut auf Kurs Meistergruppe: Jonas Arweiler (r.) und Austria Klagenfurt.

Stöger: „Ich bin beeindruckt und begeistert von den Klagenfurtern“

Mit einem Dreier beim SK Rapid (3:2) beendete die Austria Klagenfurt die erste Hälfte des Grunddurchgangs der Saison 2023/24 und kletterte in der Tabelle der ADMIRAL Bundesliga auf Platz 4. Die Kärntner Violetten und ihr Erfolgstrainer Peter Pacult werden - zureicht - derzeit von Lobeshymnen nur so überschüttet. Darunter auch zahlreiche, ehemalige Bundesliga-Spieler und Trainer bzw. Sky Experten.

Allen vorran Sky-Experte Peter Stöger„Ich bin beeindruckt und begeistert von den Klagenfurtern“. Oder mit Alfred Tatar ein weiterer Sky-Experte und ehemaliger Trainer: "Es ist nicht hoch genug zu bewerten, wie sich die Austria präsentiert“. Und als Dritter im Bunde Sky-Experte Marc Janko„Es ist absolut großartig, was dort geleistet wird“.

Auch Andreas Herzog schließt sich dem Sky-Experten-Trio an und meint: "Wenn man sich das Budget und die Möglichkeiten von Austria Klagenfurt ansieht, dann sind sicherlich viele Vereine höherzustellen. Aber Peter Pacult gelingt es einfach, aus jedem Spieler das Beste herauszuholen und er hat immer wieder den nötigen Spürsinn für die richtigen Entscheidungen. Sie spielen am Optimum, viel besser geht es nicht für so eine Mannschaft. Im Kampf um einen Platz in den Top 6 sieht es aktuell sehr gut aus, aber sie müssen an diese Leistungen in der Rückrunde natürlich anknüpfen."

 „Peter Pacult ist kein Trainer für ‚Rocket Science‘, aber muss auf Bank mit Joystick sitzen"

Der ehemalige, 103-fache ÖFB-Teamspieler weiter: „Peter Pacult ist kein Trainer für ‚Rocket Science‘, aber ich bin langsam der Meinung, er muss auf der Bank sitzen mit einem Joystick. Denn wenn seine Stürmer aufs Tor schießen, geht der Ball auf den Millimeter genau dorthin, wo er hingehört. Das ist schon beachtlich, mit welcher brutalen Effizienz sie spielen, da ist Klagenfurt gnadenlos. Hinzu kommt eine richtig gute Defensive und das sind sicher die Gründe, warum sie auf Platz vier liegen“

 Bevor die Rückserie im Wörthersee-Stadion gegen die WSG Tirol am Samstag beginnt (17 Uhr, Ligaportal-Liveticker) , lohnt sich ein Blick zurück:

Von 5 bis 23.801: Hinrunde der Kärntner Violetten in Zahlen

11 Spiele hat die Truppe von Peter Pacult bisher in ihrer dritten Saison im Oberhaus des österreichischen Fußballs bestritten. Zu Buche stehen vier Siege, sechs Unentschieden und lediglich eine Niederlage, das bedeutet 18 Punkte. Nur Spitzenreiter Sturm Graz (27), Serienmeister Red Bull Salzburg (23) und der LASK (21) waren erfolgreicher.     

23.801 Zuschauer kamen insgesamt zu den fünf Heimspielen nach Waidmannsdorf. Das bedeutet einen Schnitt von 4760 Besuchern pro Match. In diesem Ranking belegen die Klagenfurter den achten Platz hinter Rapid Wien (17.217), Red Bull Salzburg (13.965), Sturm Graz (13.807), dem LASK (13.145), Austria Wien (12.957), dem SCR Altach (5548) und Blau-Weiß Linz (4959).

18 Tore haben die Klagenfurter erzielt, im Schnitt 1,64 pro Partie. Nur drei Mannschaften trafen im bisherigen Verlauf der Saison häufiger: Meister Salzburg (24), Rekordmeister SK Rapid (22) und ÖFB-Cup-Sieger Sturm Graz (20).

Dauerbrenner-Trio Mahrer, Wimmer & Schumacher

18 Profis kamen in der ersten Hälfte des Grunddurchgangs zum Einsatz, gleich acht Spieler standen immer am Platz. Kapitän Thorsten Mahrer sowie seine Abwehrkollegen Nicolas Wimmer und Till Schumacher waren mit 990 Minuten die Dauerbrenner und immer vom Anpfiff bis zum Abpfiff dabei.

9 Violette trugen sich in die Torschützenliste ein, vorneweg Sinan Karweina, der siebenmal erfolgreich war und damit der treffsicherste Spieler der ADMIRAL Bundesliga ist. Andy Irving hält bei drei Toren, Kosmas Gkezos, Wimmer, Christopher Wernitznig, Florian Jaritz, Solomon Bonnah, Sky Schwarz und Christopher Wernitznig trafen einmal.

1245 Zweikämpfe bestritten die Violetten, im Schnitt 113 pro Spiel. Davon wurden 605 gewonnen, was einer Quote von 48,6 Prozent entspricht. 221 klärende Aktionen und 144 abgefangene Bälle stehen für die Defensive des SKA zu Buche.

124 Schüsse gaben die Waidmannsdorfer ab, 48 gingen auf das gegnerische Tor (Schussgenauigkeit: 38,7 Prozent). Auffällig: 80-mal probierten sie es innerhalb des Strafraums, 44-mal außerhalb der Box. 22 Versuche konnten von den Konkurrenten geblockt werden.

6 Treffer erzielte das Pacult-Team zwischen der 61. und 75. Minute. In dieser Phase ist die Austria am gefährlichsten. Jeweils dreimal waren die Kärntner zwischen der 31. und 45., der 46. und 60. sowie der 76. und 90. Minute erfolgreich, zweimal zwischen der ersten und 15.

War bisher in dieser Saison von den gegnerischen Abwehrspielern kaum zu halten: Sinan Karweina

Der deutsche Stürmer Sinan Karweina setzt die Benchmark

5 Treffer bereitete Angreifer Karweina vor, er war damit der beste Tor-Butler der Violetten und führt auch die Bundesliga-Scorerliste mit zwölf Punkten deutlich vor Salzburgs Karim Konate und Austria Wiens Andreas Gruber (beide 7) an.

20 Gelbe Karten musste der SKA bislang hinnehmen, Rico Benatelli und Turgay Gemicibasi wurden dreimal verwarnt, Mahrer, Gkezos, Schumacher, Straudi und Karweina zweimal, Wimmer, Bonnah, Cvetko und Jonas Arweiler einmal.

10 Einwechselungen stehen für Jaritz in der Statistik, der damit der Top-Joker von Chefcoach Pacult war. Gemicibasi kam achtmal ins Spiel, Bonnah siebenmal. Am häufigsten ausgewechselt wurde Arweiler (9) gefolgt von Simon Straudi (8) und Irving (6).

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at, RiPu-Sportfotos und Josef Parak