Es war - aus Sicht des österreichischen Rekordmeisters & Resonanzklubs SK Rapid Wien - ein Match zum Wegsehen, zum Vergessen...das Playoff-Hinspiel der UEFA Europa Conference League beim FC Vaduz/Liechtenstein, dem Schweizer Zweitligisten. Mit dem 1:1 kamen die Grün-Weißen ergebnistechnisch mit einem "blauen Auge" davon...haben nun im Rückspiel - Donnerstag ab 21 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER - vor sicher großer Kulisse im Allianz Stadion in Wien-Hütteldorf die Chance zur REHABILITATION, REVANCHe, REAKTION...und insbesondere zum Aufstieg in die Gruppenphase, wo als Startgeld 3 Mio. winken. 

"Wahres Gesicht" zeigen

In Liechtenstein vor einer Woche wurden Erinnerungen an den FC Salzburg vor einigen Jahren und jenes "Debakel Düdelingen" wach. Die Rapidler wollten nach dem ebenso schmeichelhaften wie glücklichen 1:1-Endstand auch nichts schön reden, gingen selbskritisch und ungeschminkt mit der dürftigen Darbietung um. Wiederholt ist nun in den Tagen danach davon die Rede, im Rückspiel das "wahre Gesicht" zu zeigen. Das wird es auch brauchen, um am Ende nicht "vaduzt" drein zu schauen. Warnung sollte für die Hütteldorfer dabei nicht nur das Hinspiel sein, sondern auch Qualirunde 3, in der Vaduz ebenfalls zu Hause 1:1 spielte, um dann im Retourmatch bei Konyaspor - immerhin Tabellendritte der Türkei im Vorjahr - am 11. August einen 4:2-Auswärts-Coup zu landen.

Doch Ferdinand Feldhofer schaut erstmal auf sein Team und hat folgende Erwartungen: "Wir wollen von der ersten Sekunde an die Fans hinter uns bringen und klar machen, dass wir nichts anbrennen lassen."

"...damit wir unsere Fans hinter uns bekommen"

Ferdinand Feldhofer weiter über...

...personelle Situation: "Es sind alle an Bord. Das ist sehr positiv. Wir haben das Hinspiel gut bis sehr gut aufgearbeitet. Jetzt gilt es Lösungen einzubringen und die auch Donnerstagabend umzusetzen."

...Lehren aus Hinspiel: "Viele negative und wenig positive. Wir alle wissen, was wir am Donnerstag da fabriziert haben. Wir brennen auf die Revanche, gottseidank gibt es eine."

...erwartete Reaktion von seinen Spielern: "Ich erwarte mir, dass das das Spiel des Jahres für uns ist von den Emotionen her, von der Einstellung her, von der Intensität und von der Bereitschaft. Das müssen wir von der 1. Sekunde an abrufen, damit wir unsere Fans hinter uns bekommen." 

Hedl: "Gibt morgen nur eine Devise"

Torhüter Niklas Hedl über...

...wie Hinspiel aufgearbeitet wurde: "Wir haben es mittlerweile aufgearbeitet und jetzt heißt es nach Vorne zu schauen. Donnerstagabend zählt´s. Wir können froh sein, dass wir mit einem 1:1 nach Hause gefahren sind. Somit ist noch alles möglich und wir wollen in die Gruppenphase aufsteigen."

...Warnung, dass FC Vaduz zuletzt vs. Konyaspor nach 1:1 daheim in Türkei 4:2 gewonnen hat: "Das ist sicher eine Warnung. Doch wenn wir diesmal ein anderes Gesicht zeigen von der 1. bis zur 90. Minute oder wenn es sein muss 120 Minuten, ganz egal, zusammen mit den Fans im Rücken, glaube, dass wir dann aufsteigen werden."

...zuletzt in 8 Heimspielen 7 Siege, Europacup-Flair: "Europacup ist immer was Besonderes. Auch wenn es nur Fußball ist, aber trotzdem...es ist am Donnerstag, es ist meistens ein Flutlichtspiel und man weiß, um was es geht. Und es ist die Gruppenphase, in dem Fall der Conference League...da will jeder von uns rein und international spielen. Deswegen gibt es morgen nur eine Devise: Auf in die Conference League."

"Kein Resultat, wo wir Kopf in Sand stecken müssen"

Während Rapid-Geschäftsführer Sport - Zoran Barisic -  im Vorfeld der Partie gelassen bleibt und meint: "Ich glaube 1:1 auswärts - wurscht gegen welchen Gegner - ist kein Resultat, wo wir den Kopf in den Sand stecken müssen. Ja, wir haben schlecht gespielt, in der 1. Halbzeit vor allem. Aber es muss nun genug sein. Wir haben eine riesengroße Möglichkeit aufzusteigen, da ist es irgendwo wichtig, dass die Jungs frei sind im Kopf."

Ebenfalls ein "Spiel des Jahres" ist es für den FC Vaduz, dessen Trainer Alessandro Mangiarratti bei allen Lobeshymnen für die Performance seiner Schützlinge am vergangenen Donnerstag im Hinspiel weiter die Underdog-Rolle beibehält und Rapid als Favorit sieht: "Sie werden von der 1. Minute an Gas geben. Wir müssen versuchen, die Startviertelstunde schadlos zu überstehen." 

Rapid vor 10., FC Vaduz vor 1. Aufstieg in EC-Gruppenphase

Der 43-jährige Schweizer mit italienischen Wurzeln hofft mit dem FC Vaduz auf eine Premiere: Erstmals könnte ein Liechtensteiner Verein in die Gruppenphase eines Europacupbewerbs aufsteigen. Für Rapid wäre es bereits das 10. Mal seit 2009.

Hochmotiviert wird bei den Gästen sicher das Österreich-Trio Kristijan Dobras, Manuel Sutter und Anes Omerovic sein. Während ihr Coach auf die Allianzstadion-Atmosphäre in Hütteldorf im Vorfeld meinte: "Ich erwarte eine kleine Hölle." 12.000 Tickets wurden bis Mittwochmittag abgesetzt.

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at