"Dran bleiben" in der Meistergruppe lautet das Motto sowohl für den Vierten SK Rapid Wien (19 Punkte) als auch den Fünften Wolfsberger AC (18), die in der 26. Runde der ADMIRAL Bundesliga Sonntag im Allianz-Stadion in Hütteldorf aufeinandertreffen - ab 14:30 Uhr LIVE im Ligaportal-Ticker. SR: Walter Altmann (Tirol). Nach der 1:2-Last-Minute Niederlage bei Liga-Leader RB Salzburg trüben die Grün-Weißen für das Duell mit den Wölfen, die im Finaldurchgang noch ohne Punktgewinn sind, Sperren, Verletzungen und Covid-Ausfälle die Vorfreude. Auch bei Ferdinand Feldhofer, der als Rapid-Trainer erstmals auf seinen Ex-Klub trifft.

Trifft mit Rapid Wien als Chefcoach erstmals auf seinen Ex-Klub WAC: der Steirer Ferdinand Feldhofer.

"Wir sind weit weg von einem Cluster", betonte Rapids Chefcoach Ferdinand Feldhofer zwar, die Personalsituation sei aber insgesamt "weit weg von entspannt". Erstmals in dieser Saison fehlt auch noch "Unterschieds-Spieler" Marco Grüll, der in seiner Salzburger Heimat am vergangenen Sonntag die fünfte gelbe Karte der Saison sah. Der Ausfall des 23-jährigen ÖFB-Team-Stürmers wiegt schwer. 

Ferdinand Feldhofer: "Wir werden ein bisschen improvisieren müssen. Wir werden eventuell taktisch auch wieder was Neues machen müssen, weil wir einfach nicht die Spieler zur Verfügung haben, um unseren Plan durchzuziehen." Nachsatz: "Wir werden trotzdem genug Spieler zur Verfügung haben und genug Spieler mit Qualität, die den WAC auch besiegen können."

Feldhofer: "Tun uns schwer, 2x 18 Leute im Kader zu haben"

Youngster Yusuf Demir und Routinier Filip Stojković seien wieder fit und würden am Sonntag im Aufgebot stehen. Für Kelvin Arase werde es sich dagegen nicht ausgehen, Flügelflitzer Philipp Schobesberger - seit Jahren im Verletzungspech - plagen Muskelprobleme.

Wer wegen Covid fehlt, wollte Rapid am Freitag (auch aus taktischen Gründen) nicht preis geben. "Es ist mehr als einer", meinte Feldhofer lediglich. Da von den unterschiedlich bedingten Ausfällen auch Akteure der 2. Mannschaft betroffen sind beziehungsweise Profis, die zwischen beiden Teams pendeln, gestand der 42-jährige Steirer ein: "Wir tun uns schwer, aktuell zweimal 18 Leute im Kader zu haben."

Zwei Einsätze binnen zwei Tagen für Akteure, die Freitag in der 2. Liga beim GAK (2:2) spielten, konnte der Chefcoach nicht ausschließen.

Szene aus dem ersten Saisonduell am 8. August zwischen Marco Grüll, der am Sonntag gesperrt ist (5. GK), und WAC-Kapitän Michael Liendl, der erstmals auf seinen Ex-Trainer Ferdinand Feldhofer als Rapid-Coach trifft.

Feldhofer stellte aktuelles Wölfe-Rudel größtenteils zusammen

Zufrieden gestimmt haben Feldhofer Mentalität & taktische Aspekte beim 1:2 in Salzburg. Der kommende Gegner sei offensiv sehr flexibel und variabel. "Sie haben eine eingespielte Mannschaft. Größtenteils ist das der Kader, den ich noch zusammenstellen durfte. Ich kenne natürlich die Mannschaft in- und auswendig", sagte Feldhofer, der von Winter 2019 bis März 2021 Trainer der "Wölfe" war. Der Abgang verlief im vergangenen Frühjahr mit "Nebengeräuschen".

Nun kommt es zum ersten Wiedersehen mit dem Klub. Feldhofer: "Ich freue mich, wieder viele bekannte Gesichter zu treffen. Ich habe eine sehr schöne Zeit gehabt in Wolfsberg, eine sehr erfolgreiche Zeit. Magische Momente waren da dabei. Ich denke, wir können uns alle in die Augen schauen, müssen jetzt aber nicht die besten Freunde sein."

Der WAC ist in der Meistergruppe noch nicht wirklich "angekommen", kassierte drei Niederlagen in Folge und scheiterte zuvor im ÖFB-Cup-Halbfinale im Elfmeterschießen knapp an RB Salzburg. Trainer Robin Dutt bringt jedoch seine geballte Erfahrung ein und bewahrt Ruhe, in der bekanntlich die Kraft liegt.

Der 57-jährige Deutsche kennt sich in seiner langjährigen Laufbahn als Trainer mit schwierigen Situationen aus. "Wichtig ist in solchen Phasen das Vertrauen zum Team und in die vorhandene Qualität", meinte der gebürtige Kölner im Vorfeld der Partie in Hütteldorf. Dass die Lavanttaler gegen Rapid gewinnen können, haben sie bewiesen: von den jüngsten drei Spielen gingen zwei an den WAC. Zuletzt gab es am 7. November 2021 im eigenen Stadion einen 4:1-Erfolg.

Am 8.8. SK Rapid vs. WAC 3:0

In Wien-Hütteldorf verloren die Wölfe allerdings im Grunddurchgang in Runde 3 am 8. August 2021 mit 0:3. Matchwinner war der mittlerweile Ex-Rapidler Taxiarchis Fountas (inzwischen MLS) per Triplepack. Der kleine Grieche wird die Lavanttaler beim erneuten Aufeinandertreffen im Allianz Stadion am Sonntag zumindest nicht mehr ärgern...

Fotos: Richard Purgstaller & GEPA-ADMIRAL