Blackies "Best of the Rest"! Nachdem der übermächtige FC Red Bull Salzburg in der ADMIRAL Bundesliga in der Tabelle den anderen 11 Klubs weit enteilt ist, will der erste Verfolger SK Sturm Graz (12 Zähler hinter den Roten Bullen) zumindest Rang 2 zementieren. Im Top-Spiel der 26. Runde empfangen Sturm-Chefcoach Christian Ilzer und "Unterschiedsspieler" Manprit Sarkaria ihren Ex-Klub FK Austria Wien - Sonntag ab 17 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER. Zweiter (24 Punkte) kontra Dritter (21). Es geht um "Big-Points" vor sicher großer Kulisse in der Merkur Arena in Graz-Liebenau. 

Manprit Sarkaria (Nr. 11) will mit Jakob Jantscher und Sturm auch am Sonntag im Top-Spiel gegen seinen Ex-Klub Austria Wien jubeln (wie hier am 22. August nach seinem 1:1-Ausgleichstor). Der 25-jährige Wiener Sarkaria hat derzeit bei den Grazern einen "Lauf".

Schickers Reifezeugnis als Sturm-Macher

Vorweg: Gratulation und Respekt an Sturm-Geschäftsführer Sport Andreas Schicker für seine Transferpolitik in dieser Saison. Der - obendrein finanziell "versüssende" - Transfer von Top-Torjäger Kelvin Yeboah wurde mit Rasmus Höjlund kompensiert. Der 19-jährige, dänische Winterneuzugang traf in sieben Spielen fünf Mal und steuerte noch einen Assist bei. Eingeschlagen bei Sturm haben auch de 21-jährige Innenverteidiger David Affengruber (vom FC Red Bull Salzburg) und der 20-jährige Mittelfeld-Akteur Alexander Prass sowie der 22-jährige Ivorer Andersen Niangbo (Leihspieler von KAA Gent). Mit diesem Youngster-Quartett landeten der 35-jährige Wiener Schicker & Sturm wahre "Volltreffer". 

Last but not Least: Manprit Sarkaria, der sich im vergangenen Sommer für Sturm Graz und nicht für den LASK oder einen anderen Klub entschied. Das ehemalige "Veilchen vom Verteilerkreis" blüht an der Mur, respektive der steirischen Landeshauptstadt und beim Traditionsklub besonders im Frühjahr so richtig auf.

Ende Februar fehlte Sarkaria (Vertrag bei den Blackies bis Juni 2024) noch gegen den TSV Hartberg, wurde dann im darauffolgenden Match in Ried nach der Pause eingewechselt und veränderte das Sturm-Spiel sogleich stark und nachhaltig, Torerfolg inklusive. In der Finalrunde traf der 25-jährige, gebürtige Wiener in drei Spielen drei Mal plus einem Assist.

11 Liga-Tore von der Nr. 11

11 Tore plus vier Assist hat die "Nr. 11" in der Liga nach 24 Runden (hinzukommen 4 Tore plus 2 Assist im ÖFB-Cup) auf seinem "Privat-Konto". Meist sind es obendrein sehenswerte Treffer. Auch gegen die Violetten aus Wien hat Manprit Sarkaria in den bisherigen Saison-Partien (2:2, 1:2) jeweils einmal getroffen. Nun soll der Linksfuß mithelfen, seinem Ex-Klub die erste Niederlage im Frühjahr zu bescheren.

Comeback von Kiteishvili in Startelf möglich

Auch Chefcoach Christian Ilzer hat violette Vergangenheit. Der 44-jährige Steirer meinte im Vorfeld der Top-Partie, dass die Austria wie jedes andere Team der Meistergruppe ein Top-Gegner sei, gegen den es zu bestehen gelte: "Die Spiele sind sehr eng, die Tagesform muss stimmen. Jeder weiß, worum es geht. Wenn du nur ein paar Millimeter vermissen lässt, wird es nicht reichen."

Die bisherige Ausbeute der Grazer in der Meistergruppe - der knappen Niederlage bei Liga-Leader RB Salzburg (0:1), folgte der 3:1-Heimsieg gegen Austria Klagenfurt und der 2:0-Triumph beim WAC - bezeichnete Ilzer als gelungen. Eine "Limitleistung" - also Sturms Bestversion - sei noch nicht dabei gewesen.

Ebenfalls positiv: bis auf Niklas Geyrhofer (Knie-OP) sind derzeit alle Spieler an Bord. Liga-Topscorer Jakob Jantscher (10 Tore, 13 Assist!) steht gegen die Austria ebenso zur Verfügung wie Otar Kiteishvili. Der wieder zurückgekehrte georgische Internationale sei eine Option für die Startelf, merkte Ilzer an. Offensiv habe man insgesamt die Qual der Wahl. "Wichtig ist, dass wir von der Bank nachlegen können, damit wir die Spiele in der finalen Phase in die richtige Richtung lenken können."

Sturm setzt in der Merkur Arena am Sonntagvorabend wieder auf die Wucht seiner Fans. 10.500 Karten waren für die Partie am Freitagmittag vergeben.

Die Austria erlebten mit dem 1:1 gegen Klagenfurt in der Vorwoche einen leichten Dämpfer. Der Abwehrriegel der Kärntner konnte nicht geknackt werden. Die Wiener sind im Frühjahr weiter ungeschlagen, wie auch Ilzer ("Sie spielen ein extrem gutes Frühjahr") betonte. In Graz wird die Austria wohl ihrerseits auf eine kompakte Einheit setzen. Trainer Manfred Schmid erwartet nicht weniger als "ein Highlight", das der Bezeichnung Spitzenspiel gerecht wird. "Wir haben uns das erarbeitet und auch verdient." 

Ließ aufhorchen: Austrias aktueller Torschütze vom Dienst - Marco Djuricin - scorte heuer in der Meistergruppe bisher in jedem Spiel.

Duplizität der Geschehnisse: wie am Sonntag bei Sturm Graz mit Manprit Sarkaria ein Ex-Akteur des Gegners ein wichtiger Faktor sein dürfte, gilt das auch umgekehrt. Marco Djuricin trifft auf seinen ehemalige Grazer Klub (spielte von 2013-2015 bei Sturm) und gab im Frühjahr bisher eine beachtliche Visitenkarte in der Meistergruppe ab:  3 Spiele = 3 Tore. Beim 2:2 in Graz im vergangenen August erzielte der 29-jährige Wiener beide Austria-Tore, insgesamt steht der Mittelstürmer bei neun Saisontoren (plus drei Assist).

Nachdem dem couragierten Marco Djuricin zuletzt in der heimischen Generali Arena die widrigen Rasenverhältnisse kritisierte, bleibt abzuwarten, ob dem Top-Torjäger der Violetten das "Grün" an ehemaliger Wirkungsstätte "schmeckt".

Siehe auch separater Beitrag FK Austria Wien

Wiener Wochen für Sturm im April

Nach dem Gastspiel in Graz geht es für die Favoritner fordernd weiter. Am Ostersonntag wartet das Heimspiel gegen Liga-Leader FC Red Bull Salzburg, ehe es eine Woche später auswärts in Wals-Siezenheim weitergeht. 

Während Sturm seine "Wiener Wochen" im April hat. Nach dem Duell mit Austria Wien am 10. April folgt das "Doppel" gegen Rapid Wien. 

Fotocredit: Richard Purgstaller & GEPA-ADMIRAL