Es war das Duell in Runde 1 der neuen Admiral Bundesliga-Saison und ist auch das erste Pflichtspiel für beide Teams im Jahr 2022: SK Rapid Wien vs. TSV Hartberg. Damals gelang der Russ-Elf ein 2:0-Coup in Hütteldorf. Am morgigen Samstag stehen sich beide Bundesligisten erneut im Allianz-Stadion gegenüber: im Uniqa-ÖFB-Cup-Viertelfinale (Ankick: 16:30 Uhr). In das der 14-malige Cup-Sieger Rapid nicht nur wegen der Hartberger Covid-Problematik als Favorit geht.

 

War beim 2:0-Liga-Coup in Runde 1 am 24. Juli der Matchwinner: Doppeltorschütze Dario Tadic (li.), im Duell mit Kevin Wimmer.

2.000 Zuschauer sind im Allianz Stadion erlaubt, es gilt die 2G-Regel, außer bei der Konsumation ist eine FFP2-Maske zu tragen. Beim SK Rapid Wien ist die Zuversicht vor dem ersten Pflichtspiel des neuen Kalenderjahres groß. Der österreichische Rekordmeister gilt für die Pokal-Partie gegen den TSV Hartberg nicht nur aufgrund der jüngsten Covid-Problematik beim Gegner als Favorit.

Chefcoach Ferdinand Feldhofer blickt auf eine gelungene Frühjahrs-Vorbereitung zurück: "Die Jungs haben richtig hart an sich gearbeitet. Sie haben eine Dynamik entwickelt, die uns allen ein gutes Gefühl gibt." Der 42-jährige Steirer befindet die interne Stimmung als "wirklich hervorragend" und versprach für das Match gegen die Hartberger. "Wir werden aktiv sein und viel Leidenschaft auf den Rasen bringen."

Druijf-Debüt und Demir-Comeback?

Tugenden, die auch vom "stürmenden Holländer" Ferdy Druijf erwartet werden. Der Leihspieler von AZ Alkmaar und legitime Nachfolger vom in die USA in die MLS gewechselten Ercan Kara könnte am Samstag zu seinem Debüt im Rapid-Dress kommen. Ferdinand Feldhofer über 23-jährigen 1,90-Meter-Stoßstürmer: "Er ist voll im Saft, macht einen sehr guten und sehr sympathischen Eindruck. Es kann durchaus sein, dass er im Kader steht", meinte Feldhofer und schwärmte augenzwinkernd von Druifjs "super Vornamen. Der ist wirklich top".

Ebenfalls erwartet wird der erste Auftritt von Rapid-Rückkehrer Yusuf Demir nach seinem Gastspiel beim FC Barcelona. Da die körperliche Verfassung beim 18-jährigen Neo-ÖFB-Teamspieler noch nicht optimal sei, "dämpft" Feldhofer jedoch zu hohe Erwartungen: "Wir hatten im athletischen Bereich einen Ist-Zustand im Sommer und jetzt, und da ist ein Riesenunterschied. Es wird Wochen dauern, bis er wieder dieses Level hat." Derweilt dürfte zwischen den Pfosten Paul Gartler die Nr. 1 bleiben, dahinter Niklas Hedl. Für den nach langer Verletzungspause genesenen Routinier Richard Strebinger scheint kein Platz mehr zu sein. Gartler habe sich im Herbst nichts zuschulden kommen lassen und Strebinger das Pech gehabt, in der Anfangszeit unter Feldhofer gefehlt zu haben, so des Trainers Erklärung.

Rapid-Abwehrakteur Marko Dijaković fällt länger aus

Von schweren Verletzungen blieb Rapid in den vergangenen Wochen weitgehend verschont. Ausnahme: Marko Dijakovic. Beim 19-jährigen Linksverteidiger, der im Herbst zu drei Einsätzen bei den Profis und 12 Spielen in der 2. Liga beim SK Rapid II kam, zog sich in dieser Trainingswoche einen massiven und großflächigen Bluterguss in der Oberschenkelregion zu. Der vielfache ÖFB-Nachwuchsteamspieler wird deswegen im Krankenhaus behandelt und fällt mehrere Wochen aus. „Derzeit wird mittels intensiver konservativer Behandlung versucht einen operativen Eingriff zu vermeiden, was zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht vollends ausgeschlossen werden kann“, erklärt Dr. Lukas Brandner vom grün-weißen Ärzteteam. Nicht ausgeschlossen ist jedoch, dass für das Hartberg-Match noch kurzfristig der eine oder andere Kicker wegen eines positiven Corona-Tests passen muss.

Extrem widrige Pokal-Partie-Vorbereitung für TSV Hartberg - Russ dennoch optimistisch

Letzteres beschäftige auch den Gegner aus der Ost-Steiermark nach der Rückkehr aus dem Trainingscamp an der türkischen Riviera. Nach der massiven Infektionswelle samt Selbstisolation dürfte mittlerweile das Gröbste überstanden sein. Rapids Feldhofer warnte jedoch davor, die Blau-Weißen aufgrund der angespannten Personalsituation zu unterschätzen: "Ich habe so einen Cluster schon einmal mit dem WAC erlebt. Das kann eine sehr positive Motivationsspritze sein." Rapid hofft auf die erste Cup-Trophäe seit 1995, gleichbedeutend mit dem ersten Titel seit der Meisterschaft 2008.

Während der TSV Hartberg sich ja schon oft in der "Underdog-Rolle" pudelwohl gefühlt habe und Chefcoach Kurt Russ die massive Spielvorbereitungs-Beinträchigung der letzten Tage durch diverse Infektionen nicht als Ausrede gelten lassen will. "Wir werden schon ein paar Ausfälle haben, so viel kann ich schon sagen. Wir können trotzdem eine gute Mannschaft stellen, die top-motiviert ist. Es geht darum, eine Runde weiterzukommen. Das wird man am Platz sehen. Wir freuen uns auf das Spiel und werden sehr aggressiv auftreten. Dann muss uns Rapid erst einmal schlagen. Ich bin guter Dinge," so der 57-jährige Langenwanger.

Russ hat Riesenvertrauen in seine Burschen - Dreimaliger Cup-Gewinner Farkas selbstbewusst und kämpferisch

Russ weiter: "Ich habe Riesenvertrauen in die Burschen, die auf dem Platz stehen werden. Sie werden alles geben, und in einem Cup-Spiel kann viel passieren." An der Favoritenrolle von Rapid besteht für Russ dennoch kein Zweifel. "Sie werden aggressiv auftreten und uns gleich von Beginn an niederdrücken wollen. Es wird darauf ankommen, dass wir ihnen den Wind aus den Segeln nehmen können." Und nochmal zur personellen Situation beim TSV: "Es können sich zwar sechs, sieben Spieler bis einen Tag vor dem Spiel raustesten, aber es macht keinen Sinn, sie einzusetzen, weil sie lange nicht trainiert haben."

Winter-Neuzugang Patrick Farkas, der mit RB Salzburg drei Mal Cupsieger und vier Mal Meister wurde: "Wir gehen mit großen Erwartungen in das Spiel gegen Rapid. Wir werden alles raushauen und den Gegner ärgern. Die aktuelle Situation bei uns ist nicht einfach, aber wir wollen für eine Sensation sorgen und eine Runde weiterkommen. Es gibt nur ein Spiel, kein Rückspiel und da ist im Fußball alles möglich."

Der 29-jährige Rechtsverteidiger weiter: "Wir werden mit einem gesundem Selbstvertrauen auftreten und den haushohen Favoriten Rapid keinesfalls unterschätzen. Wir haben nichts zu verlieren und werden ihnen das Leben so schwer wie möglich machen. Keiner erwartet etwas von uns, doch wir als Mannschaft haben große Erwartungen und genauso werden wir das Spiel angehen. Am Ende werden wir sehen, wer nach 90 oder 120 Minuten weiterkommt. So haben wir uns diese Woche auch vorbereitet. In dieser Woche haben wir auch nie mit einer Absage spekuliert und genauso sollte man an die Sache auch herangehen."

Ligaportal berichtet über das ÖFB-Cup-Viertelfinal-Match in Hütteldorf im Liveticker 

Foto: GEPA/ADMIRAL