Kärntner Derby in der ADMIRAL Bundesliga-Meistergruppe 1. Akt am Ostersonntag zwischen dem WAC und SK Austria Klagenfurt, die sich dann im 2. Akt in acht Tagen im Wörthersee-Stadion wieder "duellieren". Wölfe und Violette zuvor in 4 Runden mit "Punkte-Fastenzeit": der Aufsteiger mit 3 Niederlagen und einem Remis, während die Lavanttaler gar alle 4 Spiele verloren hatten. Und dann ging auch noch das prestigeträchtige Duell mit dem Lokal-Rivalen verloren: 1:2. Nach 18 Minuten waren die Weichen für den ersten Dreier in der Meistergruppe für die Pacult-Elf gestellt: Dank dem unaufhaltsamen Timossi Anderson!

Jaritz jagt Jasic (li.) mit allen Mitteln: am Ende hatte der gebürtige Klagenfurter Jaritz mit der Austria die "Nase vorn"...und erzielte obendrein per Kopfball nach Maßflanke von Andersson den 2:1-Derby-Siegtreffer für den Aufsteiger, dessen Marschroute von Chefcoach Peter Pacult aufging.

Windig war´s....ein frischer April-Tag, dieser Ostersonntag des 17. April, mit Sonnenschein. An dem WAC-Coach Robin Dutt anstelle der verletzten Abwehr-Stütze Dominik Baumgartner (Muskelfaserriss) den 19-jährigen Bosnier Amar Dedic brachte und im Angriff "Jung-Vater" Thorsten Röcher neben Dario Vizinger..

Demgegenüber zu improsieren in seiner Abwehr-Viererkette hatte Austria-Trainer Peter Pacult im Duell der erfahrenen "Trainer-Altmeister" (Foto): das Duo Thorsten Mahrer & Nicolas Wimmer fehlte weiterhin verletzungsbedingt, dazu noch der rotgesperrte Turgay Gemicibasi. In die Innenverteidigung rückte folglich Kosmas Gezos, der von seinen Kapitäns-Pflichten entbunden wurde. Im Kärntner Derby führte Torjäger Markus Pink die Violetten auf´s Spielfeld.

Andersson-Auftakt nach Maß - Blitztor für die Violetten

Die Partie nahm schnell Fahrt auf...vor allem "Speedy" Alex Timossi Andersson, der nach seiner Sprunggelenkverletzung zum Comeback kam und Lochoshvili und Novak nach Greil-Pass über halbrechts stehen ließ. Ehe der 21-jährige Schwede (Leihspieler vom FC Bayern München II) auch noch cool abschloss und mit einem platzierten Rechtsschuss ins lange Eck WAC-Keeper Kofler keine Abwehrchance ließ (3.). Die Wölfe kurz "geschockt", doch dann kam "Austria-Experte" Michael Liendl, der auch im dritten Duell diese Saison gegen den Aufsteiger traf (gesamt 6. Saisontor). Und wie: nach feiner Rechtsflanke von Matthäus Taferner vollendete der WAC-Kapitän nach zunächst geschmeidiger Ballannahme mit seiner "linken Klebe" aus 12 Metern volley zum Ausgleich (16.).

Der allerdings nur 92 Sekunden Bestand hatte. Denn dann war schon wieder Andersson mit dem Tempolauf über rechts den Wölfen enteilt und fand mit seiner Maßflanke an der hinteren Stange den gebürtigen Klagenfurter Florian Jaritz, der aus wenigen Metern einköpfte (18.). Bei der Flanke machte Keeper Kofler keine gute Figur. Nach dieser rasanten "Achterbahnfahrt" blieben weitere Torabschluss-Szenen erstmal Mangelware. Der WAC mit dem Ballbesitz-Plus, doch die Pacult-Elf gut organisiert und auf Konter lauernd. Wobei der 2:1-Vorsprung den Klagenfurtern "in die Karten spielte".

Durch diverse Unterbrechungen und je zwei gelbe Karten beiderseits binnen kurzer Zeit blieb bis zur Pause Spielfluß auf der Strecke. Für Cvetko und den wieselflinken Andersson war es obendrein jeweils die fünfte - beide fehlen dem Aufsteiger in einer Woche beim Retourmatch.

Jaritz, Kapitän Pink und Mittelfeldschaltzentrale Greil bejubeln das 2:1-Siegtor und den ersten Duell-Sieg der Klagenfurter in dieser Saison gegen den WAC. Zuvor standen im Herbst ein 2:1-Heimsieg des WAC sowie ein 1:1 im Wörthersee-Stadion zu Buche...am Sonntag kommt es in Klagenfurt zum 4. Duell (14:30 Uhr).

Cvetkos fulminanter Schussball an die Querlatte

Mit Wiederbeginn rannte der WAC an, doch die Wölfe bissen sich am Defensiv-Riegel von Gkezos und Co. erstmal "die Zähne aus", während die Austria auf ihre Umschaltmomente lauerte. Das Derby lebte von der Spannung. Christopher Cvetko, wieder mal ein Faktor im Klagenfurter Mittelfeldspiel, nach einem Fehler von Matthäus Taferner mit dem "violetten" Matchball- "zimmerte" aus 25 Metern die Kugel an die Querlatte (62.).

WAC-Coach Robin Dutt brachte Baribo neben Röcher & Vizinger als 3. Stürmer, blies zur Aufholjagd.. Doch die Gastgeber verunsichert. Jaritz schwungvoll von links am Sechzehner entlang sprintend, zog ab...Keeper Kofler mit Mühe...hat die Kugel gerade noch im Nachfassen (69.).

Röchers Kopfball einzige Torchance in Halbzeit 2 für WAC

Doch dann Jasic mit der Rechtsflanke, Röcher im Sechzehner mit dem Kopfball auf Höhe erste Stange...an der linken, hinteren Stange vorbei (76.). Da war sie: die Top-Ausgleichschance des WAC gegen Keeper Philipp Menzel, der kaum was zu halten hatte. Auch weil seine Vorderleute es prima weg verteidigten.

Vom WAC kam allerdings auch zu wenig und so kassierten die Gastgeber, die im Februar noch erster Verfolger von Liga-Leader FC Red Bull Salzburg waren, aus den letzten acht Spielen sieben (!) Niederlagen. Bleiben in der Meistergruppe weiter als einziges Team ohne Punktgewinn! Dazu diese empfindliche Derby-Niederlage, die Austria Klagenfurt den ersten Dreier in der Meistergruppe und Derbyerfolg in dieser Saison beschert. Und obendrein den Aufsteiger auch noch am WAC auf Rang 5 vorbeiziehen lässt. Die Nr. 1 in Kärnten ist somit für mindestens eine Woche Austria Klagenfurt.

Wolfsberger AC - SK Austria Klagenfurt 1:2 (1:2)

Ostersonntag, 17.04.2022, Lavantal-Arena, Z: 4650, SR: Josef Spurny (Wien)

WAC (4-4-2, im Mittelfeld mit der Raute): Kofler; Jasic, Dedic, Lochoshvili, Novak; Veratschnig (62. Baribo), Leitgeb, Liendl (Kap.), Taferner; Röcher (73. Wernitznig), Vizinger.

SK Austrias Klagenfurt (4-3-3): Menzel; Blauensteiner, Gkezos, Saravanja, Schumacher; Cvetko (73. Rep), Greil (94. Julian von Haacke), Moreira; Andersson (73. Maciejewski), Pink (Kap.), Jaritz.

Tore: 0:1 (3.) Andersson, 1:1 (16.) Liendl, 1:2 (18.) Jaritz.

GK:  Leitgeb (3. GK), Dedic (4. GK) / Gezos (3. GK), Cvetko (5. GK, nä. Spiel gesperrt), Andersson (5. GK).

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Fotocredit: GEPA-ADMIRAL