Willst du viele Tore sehen, musst du zu SV Lafnitz vs. FC Liefering gehen. Ein Torfestival ist da mittlerweile Standard. 6:1-Sieg in der Vorsaison für die Salzburger in Lafnitz, 4:3-Triumph dann im Frühjahr in der Red Bull Arena und heute ein 4:5 in Runde 2 der ADMIRAL 2. Liga-Saison 2024/25 in der Steiermark. Wie am 25.11. an gleicher Wirkungsstätte legten die Jungbullen furios los und bis zur Pause erneut vier Tore vor. 1:4 in Hälfte 1! Per Doppelschlag kurz nach dem Seitenwechsel kam die Uzun-Elf nochmal heran, doch die Beichler-Truppe ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen, auch wenn es noch eng wurde. Die Lafnitzer bleiben Lieferinger Lieblingsgegner!

Luka Reischl eröffnete den Torreigen am Freitagabend in Lafnitz und sorgte früh für die Lieferinger Führung, die sich die Jungbullen fortan nicht mehr nehmen ließen, zwischenzeitlich auf 1:4 davonzogen, nach dem Anschlusstreffer zum 3:4 wieder "anzogen"auf 3:5 und am Ende mit einem 4:5 nach Salzburg ziehen. 

Lieferinger zündeten bereits vor der Pause Vier-Tore-Feuerwerk

Damit lieferte das Team vom FC Liefering-Coach Daniel Beichler, dem gebürtigen Grazer, eine erfolgreiche Reaktion auf die 0:1-Auftaktniederlage am vergangenen Freitag in der Red Bull Arena gegen die Vienna. Während die Lafnitzer nach dem 0:0-Achtungserfolg in Lustenau auf den ersten Sieg in der noch jungen Saison warten.

Bereits die ersten Augenblicke sollten die Vorboten für den weiteren Verlauf der Begegnung sein: Quirin Rackl – nach 40 Sekunden – sowie Tolgahan Sahin per Volley klopften bereits verheißungsvoll für die hochmotiviert in die Partie startenden Gäste an. Die Führung folgte sogleich: Jannik Schuster schlug die Kugel zu Quirin Rackl, der in den Sechzehner eindrang und Luka Reischl lancierte – der Knipser vollendete mühelos (8.).

Davon merklich beeindruckt waren sich Heim-Verteidiger Schriebl und -Goalie Suprun uneins. Phillip Verhounig spritzte in einen eigentlich zu weiten Diakite-Ball, avancierte zum lachenden Dritten und schob ins verlassene Gehäuse ein (17.). Dieser Treffer weckte die Oststeirer auf, und sie belohnten sich prompt für eine offensivere Gangart: Feyrer bewies gegen Schuster Lufthoheit, empfing eine Freistoßflanke und köpfelte seine Farben wieder heran (32.).

Und die Kadenz nahm partout nicht ab, schließlich gab Phillip Verhounig nur 55 Sekunden nach dem Rückschlag die passende Antwort, indem er eine Bendra-Hereingabe recht frei stehend ins Lieferinger Glück schädelte (33.). Dass die Halbzeitführung gar noch komfortabler sein sollte, war Gaoussou Diakite zu verdanken, der im Anschluss an eine Stafette über das Sturmduo Verhounig/Reischl das Spielgerät übernahm, Suprun umkurvte und kurz darauf jubelnd abdrehte (43.)!

Der 18-jährige Lieferinger Stürmer Phillip Verhounig scort in Lafnitz besonders gern. Doppelpack im vergangenen November und auch heute an gleicher Wirkungsstätte.

Lafnitzer Doppelschlag nach Wiederbeginn ließ Lieferinger Vorsprung dahinschmelzen

Was auch immer der 37-jährige deutsche SV Lafnitz-Coach Saban Uzun – angetrieben von der Geburt von Töchterchen Mila-Liyah am Montag – seinen Schützlingen in der Pause mit auf den Weg gegeben hatte, es fruchtete: Dizdarevic krönte ein Restart-Furioso seiner Farben nach einer Umschaltsituation, via Stange keimte Hoffnung unter den Fans der Heimischen mit dem Tor zum 2:4 (52.). Kurz später dann Knollmüller gar giftig mit dem 3:4-Anschlusstor (53.).

Es dauerte etwas mehr als 20 Minuten, dann schien die Partie schließlich doch entschieden: Tim Paumgartner versetzte Radics an der Grundlinie, bediente Gaoussou Diakite und durfte mitansehen, wie der Malier den fünften Treffer markierte(77.).

Neunter Lieferinger Sieg im zehnten Duell gegen Lieblingsgegner Lafnitz

Und auch, wenn die Steirer Moral bewiesen, Kenneth im Endspurt eine verheißungsvolle Gelegenheit ausließ, Schriebl nach einem Corner erneut verkürzte - 4:5 (90.+1), ließen sich die Salzburger den Sieg nicht mehr nehmen. Zumal Burmeister in Christian Zawieschitzky seinen Meister fand.

Somit jubelte das Beichler-Ensemble nicht nur über den neunten Sieg im zehnten Direktduell mit den Lafnitzern, sondern auch über den ersten Saisonsieg!

„Gibt Momente, in denen wir etwas zu selbstverliebt sind"

FC Liefering-Coach Daniel Beichler: „Es ist deutlich sichtbar, wie wir gerade im Moment unterwegs sind. Ich habe auf einem extrem schwierigen Geläuf teilweise richtig guten Fußball gesehen, sehr viele coole Aktionen in der Offensive, wo wir heute ziemlich kalt waren vorm Tor – dieser Spielwitz hat mir richtig gut gefallen! Und trotzdem gibt’s Momente, in denen wir etwas zu selbstverliebt sind. Wir sehen, wie geil es läuft, und werden dann ein bisschen zu fahrlässig.

Aber speziell in der zweiten Halbzeit haben die Burschen richtig gut reagiert und den Stress aus dem Spiel genommen – auch wenn Lafnitz hintenraus noch die Riesenchance aufs 5:5 hatte, der Sieg geht in Ordnung! Wir sehen, wie gut wir sein können, aber auch, wie viel wir noch an unserer Entwicklung arbeiten müssen.“

ADMIRAL 2. Liga, Runde 2

Freitag, 09.08.2024, 18 Uhr, Sportplatz Lafnitz, SR: Markus Greinecker

SV Licht Loidl Lafnitz vs. FC Liefering 4:5 (1:4)

Torfolge: 0:1 Reischl (8.), 0:2 Verhounig (17.), 1:2 Feyrer (32.), 1:3 Verhounig (33.), 1:4 Diakite (43.), 2:4 Dizdarevic (52.), 3:4 Knollmüller (53.), 3:5 Jano (77.), 4:5 Schriebl (90.+1).

FC Liefering: Zawieschitzky – Zikovic, Schuster, Moswitzer – Jano (89. Aguilar), Sahin (57. Paumgartner), Bendra, Diakite (89. Hussauf), Rackl – Reischl, Verhounig (79. Kenneth)

Gelbe Karten: Verhounig (29./Foul), Moswitzer (45.+2/Unsportlichkeit), Bendra (90.+3/Unsportlichkeit) 

Fotocredit: FC Liefering by Getty