Nach einem turbulenten Frühjahr mit einer Never-Ending-Story in der Trainerfrage ist in Lustenau nun endlich Ruhe eingekehrt. Coach Mladen Posavec darf bleiben und bereitet sich mit seiner Mannschaft auf den Abstiegskampf der Erste Liga im Frühjahr vor.

Keine Ausreden mehr

Am 7. Jänner sind die Lustenauer in die Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde der Erste Liga gestartet. Außer dem langzeitverletzten Brasilianer Galvao, der nach seinem Kreuzbandriss im Herbst in der Heimat weilt, stand Mladen Posavec der gesamte Kader zur Verfügung. Dass der 43-jährige Kroate, der erst im Laufe der Hinrunde auf Helgi Kolvidsson folgte, in Lustenau noch das Zepter schwingt, war lange Zeit ungewiss. Erst nach einer Aussprache mit Präsident Hubert Nagel Ende Dezember war klar, dass Posavec die Austria in der Liga halten soll.

Offensiv hui, defensiv pfui

Trotz der schlechten Hinrunde mit nur 24 Punkten und drei Zählern Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, schauen die Lustenauer nach vorne: „Die Austria gehört nicht dorthin, die Ansprüche sollten andere sein. Uns ist klar, dass mit dieser Situation niemand zufrieden ist, aber wir müssen nun alle an einem Strang ziehen“, so Posavec. Hoffnung gibt ein Blick auf die Statistik, wo die Austria vor allem bei Standardsituationen Ligaspitze ist. 16 Treffer gelangen Thiago und Co. nach ruhenden Bällen, kein Team der Liga war stärker. Das größte Problem liegt allerdings im Defensivverhalten, da gibt es für das Trainerteam noch jede Menge Arbeit. 31 Gegentore sprechen Bände, nur Schlusslicht Hartberg erhielt mehr Gegentreffer (35). Auch im Herausspielen von Großchancen gibt es für Posavec Nachholbedarf, denn mit 22 liegen die Lustenauer in dieser Statistik weit zurück. Zum Vergleich, Liefering spielte sich 42 Großchancen heraus. Da kann vielleicht Neuzugang Adnan Secerovic helfen. Der 23-jährige bosnische Mittelfeldspieler erhielt von Nagel einen Vertrag bis 2018 und soll das Offensivspiel der Lustenauer ankurbeln. Nach Rückständen taten sich die Austrianer oft schwer, nur zwei Mal wurde ein 0:1 gedreht, drei Mal reichte es noch für ein Unentschieden. Nach dem FAC der schwächste Wert der gesamten Liga. Trotz 29 Toren fehlt der Austria außerdem ein Goalgetter, Thiago war mit fünf Treffern der beste Torschütze der Lustenauer.

Nummer 1 in Vorarlberg

Im kleinen Bundesland Vorarlberg gibt es seit jeher ein Duell um die Vormachtstellung im Fußball. Momentan hat der SCR Altach die Nase meilenweit vorne. Trotz dem Graben, der momentan zwischen Austria Lustenau und Bundesligist SCR Altach liegt, gibt sich Lustenau-Präsident Nagel kämpferisch: „Wir wollen und werden Altach nicht nur ein- sondern auch überholen!“ Ob das in naher Zukunft gelingt, bleibt ob der momentanen Lage der beiden Vereine, zu bezweifeln.