Transferanalyse - Teil 6: BW Linz

blauweiss bigDie Transferzeit ist vorbei und nun wird es Zeit, die Aktivitäten der 16 Regionalliga Mitte-Klubs genauer unter die Lupe zu nehmen. Bis zum Saisonstart am 2. August präsentieren wir Ihnen eine ausführliche Transferanalyse zu jedem einzelnen Verein. Darüber hinaus lassen wir auch unsere Ligaportal-Experten mit ihrer Einschätzung zu Wort kommen. In Teil sechs nehmen wir uns Absteiger FC Blau-Weiß Linz zur Brust, die Experten-Meinung kommt von Reinhard Burits.

Die Neuzugänge

Daniel Petrovic (SC Ritzing): Trotz seiner erst 20 Jahre ist Petrovic ein regionalligaerfahrener Kicker. 51 Drittligaspiele hat er in den Beinen, zuletzt war er bei Ostligist Ritzing aktiv. Petrovic, der im Nachwuchs vom FC Pasching seine Ausbildung genoss, soll die Innenverteidigung der Blau-Weißen verstärken.

Max Babler (St. Florian): Als halber Neuzugang darf Max Babler bezeichnet werden. Der 22-Jährige war in den vergangenen eineinhalb Jahren an Ligakonkurrent St. Florian ausgeliehen, kehrt nun zu den Blau-Weißen zurück. Babler, der in der abgelaufenen Saison 23 Spiele bestritt, ist ein Mann für das zentrale Mittelfeld. 

Konstantin Kitzmüller (ATSV Stadl-Paura): Mit Kitzmüller zogen die Linzer einen echten Goalgetter an Land. Mit 18 Toren in der fünften Liga zog er die Aufmerksamkeit der Oberösterreicher auf sich, darf sich nun in der dritthöchsten Spielklasse beweisen. Dass der 25-Jährige auch in der Regionalliga weiß, wo das Tor steht, untermauerte er in der Saison 2011/12 beim FC Pasching.  

Thomas Winkler (FC Wels): Mit Thomas Winkler holten die Blau-Weißen einen erfahrenen Mann für die Innenverteidigung an Board. Der 28-Jährige konnte für den SC Vöcklabruck sowie den SV Grödig 52 Zweitligaeinsätze verbuchen. Auch die Regionalliga ist mit 88 Partien alles andere als ein unbeschriebenes Blatt für den Ex-Welser, der in seiner Jugend beim LASK ausgebildet wurde. 

Armend Spreco (USV Allerheiligen): Der prominenteste Neuzugang kommt von Liga-Rivale Allerheiligen in die Stahlstadt. 16 Volltreffer landete der 23-jährige Slowene in der abgelaufenen Spielzeit. Ein Goalgetter, den die Linzer schon im Abstiegsjahr bitter nötig gehabt hätten. Von Spreco, der es in seiner Heimat auf 15 Erstligaeinsätze brachte, dürfen sich Blau-Weißen Anhänger in jedem Fall einiges erwarten. 

Roman Brunner (FAL Linz): Der talentierte 18-jährige Schlussmann konnte aus der Akademie Linz zum Verein geholt werden. Nach dem Karriereende von David Wimleitner kämpft Brunner um das Leiberl als Ersatzkeeper hinter Stammgoalie Daniel Bartosch. Unter Neo-Tormanntrainer Wimleitner soll er sich in Ruhe weiterentwickeln. 

Csaba Eröss (Pécsi MFC II): Ähnlich jung wie Brunner ist das ungarische Talent Csaba Eröss (19). Er stößt von der zweiten Mannschaft von Erstligist Pécsi MFC zum Verein. Der Defensivspieler, der die Rückennummer vier erhält, gab sein Debüt für BW Linz in der ersten Cuprunde gegen Mattersburg, als er nach 65 Minuten eingetauscht wurde. 

Fazit

Obwohl nur sieben Neuzugänge geholt wurden, muss sich die neuformierte Mannschaft des Zweitliga-Absteigers erst finden. Die zahlreichen Abgänge wie Huspek, Hartl, Winkler oder Poljanec werden zu Beginn nicht einfach zu ersetzen sein. Auf das Trainergespann Genc/Ketelaer kommt noch einiges an Arbeit zu, um ein Team für das Spitzenfeld der Liga zu formen. Schlägt der Großteil der Neuzugänge ein, darf dennoch einiges von der relativ jungen Mannschaft, in der viel Potenzial steckt, erwartet werden. Hoffnungsträger Nummer eins ist Neo-Goalgetter Armend Spreco, der die letztjährigen Schwächen im Torabschluss beheben wird. Für ein Eingreifen in den Titelkampf wird es aber wohl in der kommenden Saison nicht reichen. 

Das sagt der Experte

Reinhard Burits (Ligaportal-Experte OÖ):
"Man kann die Mannschaft nicht mehr mit jener vom letzten Jahr vergleichen, sie hat ein ganz anderes Gesicht. In der Vorbereitung hat man gesehen, dass es noch dauern wird, bis die richtige Mischung gefunden ist. Ich glaube, dass der Start holprig werden wird, im Endeffekt aber dennoch genug Qualität im Kader ist. Die erste Elf ist eine qualitativ hochwertige Mannschaft, einzig in der Breite fehlt es ein wenig. Die Doppelkonstellation auf der Trainerposition ist mit Vorsicht zu genießen. Ich wünsche den beiden, dass es gut geht. Ich glaube aber, dass in letzter Konsequenz doch einer die Verantwortung tragen sollte. Ich kann mir trotzdem vorstellen, dass Blau-Weiß um den dritten Platz mitspielen wird."

Christoph Gaigg